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Gesundheit & Forschung

Im Folgenden möchten wir die Entwicklung in der Erforschung von Erbkrankheiten beim Kooikerhondje darstellen und aufzeigen, wie der DCK dank der Mitgliedsbeiträge und der verantwortungsvollen Arbeit unserer Züchter zur Verbesserung der Gesundheit des Kooikerhondje beiträgt.

Gesundheit und Forschung beim Nederlandse Kooikerhondje
Der niederländische Verein „Vereinigung Het Nederlandse Kooikerhondje“ (VHNK) verfügt über ein Vereinsregister, in dem alle registrierten Kooikerhondjes seit 1943 aufgeführt sind. Seit 1978 erforscht der VHNK intensiv die Gesundheit und den Charakter des Kooikerhondjes, in den vergangenen Jahrzehnten in enger Zusammenarbeit mit der Universität Utrecht. Der DCK (vormals IGK) unterstützt diese Arbeit seit seiner Gründung im Jahr 1994 u.a. durch Datenaustausch, im Jahr 2017 durch eine 10.000 € Spende für die Polymyositisforschung und gegenwärtig durch Mitfinanzierung von Fit2Breed (Zuchtsoftware zur Verbesserung der genetischen Vielfalt).

Vermeidung von Erbkrankheiten beim Kooikerhondje
Wie bei allen Hunden (Rassen sowie Mischlinge), gibt es auch beim Kooikerhondje Erbkrankheiten. Durch sorgfältige Partnerwahl werden diese in der Zucht weitestmöglich reduziert, können aber nicht alle komplett ausgeschlossen werden.

Von-Willebrand-Disease (VWD)

VWD ist eine Blutgerinnungskrankheit, die seit 1991 auch bei unserer Rasse bekannt ist. Seit 1998 kann mit Hilfe von DNA-Tests eindeutig festgestellt werden, ob ein Hund frei von dieser Krankheit ist oder ob er ein Träger oder Betroffener ist.

 

  • Diese Krankheit ist innerhalb der DCK Zucht nicht mehr vorhanden.

Erbliche Nekrotisierende Myelopathie (ENM)

Insbesondere bei unserer Rasse auftretende Lähmungen, früher auch "Kooikerlähmung" genannt, heute als ENM bezeichnet. Diese Krankheit ist vererbbar, es gibt keine Heilung und die Hunde müssen in jungen Jahren eingeschläfert werden.

  • Ein Gentest für alle DCK Zuchthunde schließt das Risiko für den Nachwuchs komplett aus!

Patella Luxation (PL)

Der Grad für Patella gibt an, wie schnell die Patella (Kniescheibe) aus der normalen Position gebracht werden kann. Ab einem Patella Grad 2 schnellt sie nicht wieder selbstständig/leicht zurück und kann dem Hund starke Schmerzen bis hin zur Lahmheit zufügen.

  • Hunde mit PL Grad 0 werden uneingeschränkt zur Zucht zugelassen, Hunde mit PL Grad 1 dürfen nur mit freien Hunden verpaart werden. Hunde mit PL Grad 2 und mehr werden im DCK nicht zur Zucht zugelassen.

Augenkrankheiten

Beim Kooikerhondje gibt es einige wenige erbliche Augenerkrankungen, z.B. Katarakt (eine Linsentrübung, die schließlich zur Erblindung führt) und Distichiasis (zusätzliche Wimpern, die ins Auge wachsen und dieses reizen können).

  • Alle Zuchthunde werden vor der Zuchtzulassung von einem Fachtierarzt für Augenerkrankungen (Dortmunder Kreis) untersucht und nur Hunde ohne erbliche Augenerkrankungen werden im DCK zur Zucht zugelassen. Ausnahme: Hunde mit Distichiasis, diese dürfen nur mit Distichiasis freien Hunden verpaart werden.

Epilepsie

Epilepsie bewirkt wiederholt Anfälle beim Hund. Der Hund wird ohnmächtig, fällt auf die Seite, Beine und Kopf bewegen sich ruckartig. Ein Anfall kann Sekunden bis hin zu mehreren Minuten anhalten. Die Erholungsphase dauert Minuten bis hin zu mehreren Stunden. Es gibt primäre und sekundäre Epilepsie, wovon nur die primäre erblich ist.

  • Epilepsie kommt sehr selten vor, aber es gibt leider keinen Gentest. An primärer Epilepsie leidende Tiere und ihre Nachkommen werden im DCK von der Zucht ausgeschlossen. Elterntiere mit zwei oder mehr Nachkommen, die an Epilepsie leiden, werden aus der Zucht genommen.

  • Wichtig: Die Universität Utrecht führt eine Blutdatenbank für Kooikerhondjes. Um Epilepsie erforschen zu können, benötigen wir Blutproben von erkrankten Hondjes. Bitte sprechen Sie unsere Zuchtkommission an. Es gibt ein Formular, das zusammen mit der Blutprobe eingeschickt werden muss. Unsere Zuchtkommission ist Ihnen gerne dabei behilflich.

Niereninsuffizienz

Die Nieren filtern Abfallstoffe aus dem Blut und halten den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt des Körpers im Gleichgewicht. Eine Nierenschwäche entwickelt sich in der Regel über Monate bzw. Jahre (chronische Nierenerkrankung) und können durch ein Zusammenspiel von erblichen Tendenzen, Ernährung und Immunschwäche entstehen. Es kann jedoch auch zu einem plötzlichen Auftreten kommen (akute Niereninsuffizienz), zum Beispiel durch den Verzehr von Gift, Traumata oder einer Infektion. Bei einer Nierenschwäche kann der Körper Giftstoffe nicht mehr ausreichend ausscheiden und es entwickelt sich allmählich eine Harnvergiftung. Allerdings treten Symptome einer schweren Erkrankung erst auf, wenn bereits 75 % der Nierenfunktion versagen. Nicht zu erklärender gesteigerter Durst, häufig bei vermindertem Appetit, kann ein erstes Anzeichen für eine Nierenschwäche sein.

  • Es gibt leider keinen Gentest für Nierenerkrankungen. Unsere DCK Züchter haben durch unsere Zuchtsoftware einen guten Überblick über das Auftreten von Nierenerkrankungen in den Linien der Ahnen und berücksichtigen dieses bestmöglich bei der Verpaarungsplanung.

  • Wichtig: Die Universität Utrecht führt eine Blutdatenbank für Kooikerhondjes. Um Nierendysplasie (renal dysplasia) erforschen zu können, benötigen wir Blutproben bzw. Biopsiematerial der Niere von erkrankten Hondjes. Bitte sprechen Sie unsere Zuchtkommission an. Es gibt ein Formular, das zusammen mit der Probe eingeschickt werden muss. Unsere Zuchtkommission ist Ihnen gerne dabei behilflich.

(Poly)myositis (PM)

PM ist eine Autoimmunerkrankung, die chronische Entzündungen in den Muskeln verursacht. Es gibt zwei Ausprägungen: Junge Hunde mit starken Schluckschwierigkeiten und junge bis mittelalte Hunde mit Problemen im Bewegungsapparat, manchmal in Kombination mit Schluckbeschwerden. Diese Krankheit tritt sehr selten auf, führt dann aber i.d.R. zum Tod innerhalb von 2 Jahren.
Nach langjähriger Forschungsarbeit hat die Universität Utrecht im Jahr 2021 einen DNA-Test zur PM Risikoeinschätzung entwickelt und seit Ende 2022 ist es möglich, mittels eines DNA-Tests der Zuchthunde und unserer Zuchtsoftware, bei der Verpaarungsplanung das Risiko für den Nachwuchs an PM zu erkranken auf max. 1 % zu reduzieren.

  • Seit 03/2023 ist es für DCK Züchter Pflicht, nur Verpaarungen mit geringem PM Risiko für den Nachwuchs vorzunehmen

Wichtig: Wir müssen zum Schutz der Genvielfalt die PM-Träger weiterhin für die Zucht einsetzen! Etwa 30 % unserer derzeitigen Zuchthunde sind einseitige Träger des Polymyositisrisiko-Gens. Diese müssen unbedingt in der Zucht bleiben und mit PM-freien Hunden verpaart werden, damit ihre anderen Gene uns nicht verloren gehen! Das Risiko für den Nachwuchs ist dabei max. 1 %. Es wäre für unsere Rasse fatal, diese Hunde unserem ohnehin schon kleinen Genpool zu entziehen.

Mehr Informationen beim

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Im Fokus: Verbesserung der Genvielfalt

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Helfen Sie mit

Melden Sie uns Krankheiten und verstorbene Kooikerhondjes unter Angabe der FCI Zuchtbuchnummer zur Erfassung im Register (möglichst mit tierärztlichem Befund) an die Zuchtkommission: zb-Breedersoft@kooikerhondje-ev.de

 

Lesen Sie auch dazu den Beitrag:
Studie: Bandscheibenvorfälle beim Kooikerhondje

Die Universität Utrecht hat mit finanzieller Unterstützung der niederländischen Regierung zum Erhalt des Nationalgutes „Kooikerhondje“ und in enger Zusammenarbeit mit dem VHNK, DCK und unseren europäischen Kollegen, Fit2Breed entwickelt, um gewissenhafte Züchter bei der Verpaarungsplanung zu unterstützen. Im Jahr 2024 wird uns die Zuchtsoftware Fit2Breed mit dem neuen Modul „Genotype Matchmaking“ zur Verfügung stehen. Der DCK übernimmt die Kosten für seine Züchter für die Jahre 2024-25 aus den dafür im Jahr 2022 gebildeten Rückstellungen.

Wir haben das große Glück, dass unsere Rasse weitestgehend gesund ist und keine Erbkrankheit bei mehr als 4 % der FCI Population registriert wurde. Aber, wie wir seit Kurzem wissen, haben wir bei den Kooikerhondjes im Durchschnitt 33 % Inzucht, d.h. ca. 1/3 der Gene unserer Hunde sind identisch, auch wenn sie in den letzten 6 Generationen kaum gemeinsame Ahnen hatten! Dieses ist u.a. darauf zurückzuführen, dass die Rasse mit einer nur kleinen Population wieder aufgebaut wurde, trotzdem gesunde Träger (VWD, ENM) vorzeitig aus der Zucht genommen wurden, zeitweilig zu viele gleiche Deckrüden verwendet wurden und weil mit einigen Linien schlichtweg nicht weitergezüchtet wurde.

Damit wir auch in 10 Jahren noch eine gesunde Rasse haben, müssen wir heute anfangen, mehr für eine hohe Genvielfalt zu tun. Dieses ist uns durch die Entwicklung von Fit2Breed ab 2024 möglich!

Unsere Züchter sind aufgerufen, einen neuartigen DNA-Gentest für ihre Zuchthündinnen und Deckrüden bei Embark in den USA machen zu lassen. Für Hunde, deren genetische Struktur durch diesen Gentest erfasst wurde, wird in der neuesten Version von Fit2Breed für jede Hündin eine Liste möglicher Deckpartner vorgeschlagen, bei deren Verpaarung die genetische Vielfalt in unserer Rasse wieder erhöht wird. Wir tauschen somit die rein rechnerischen Größen „Inzuchtkoeffizient“ und „Ahnenverlust“ gegen eine echte Messung der genetischen Distanz zweier potenzieller Deckpartner aus. Auf dieser Basis wird dann unter Berücksichtigung von Gesundheit, Erscheinungsbild und Wesen verpaart.

Über die nächsten Generationen werden wir so daran arbeiten, die genetische Vielfalt in der Rasse weiter zu erhöhen.

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Deutscher Club für Kooikerhondje e.V.

1. Vorsitzende und Geschäftsstelle
Iris Bernstein

Theodor-Storm-Straße 4
25421 Pinneberg
Tel.: 04101/6049516
E-Mail: vorsitz1@kooikerhondje-ev.de

Der Verein ist eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichtes Aschaffenburg Nr. VR 1326

Bankverbindung:
Volksbank Rhein-Erft-Köln eG – BIC: GENODED1FHH
IBAN: DE95 3706 2365 1912 3300 16

Steuernummer: USt.-IdNr. DE338970607

Alle Unterlagen und Dokumente des DCK, wie z.B. Satzung, Ordnungen, Vereinsheft, Vereins- und andere Logos sowie die Inhalte der Internet-Seiten sind Eigentum des DCK e.V. Die Weitergabe von Kopien an Dritte oder Veröffentlichungen müssen bei der Geschäftsstelle beantragt und genehmigt werden. © all rights reserved

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