Melanie & Mischa: Wenn aus Spontanität ein Erlebnis wird
Vorweg ein kleiner Einblick in den Turnierhundesport (THS):
Stell dir Leichtathletik vor – aber mit Hund! Das ist THS. Hier zählt nicht nur Schnelligkeit, sondern auch das perfekte Zusammenspiel zwischen Mensch und Hund. Ob im Geländelauf, beim „Shorty“, dem rasanten Teamlauf, oder im Königsformat – dem Vierkampf – THS verlangt Koordination, Vertrauen und echtes Teamwork. Und das macht diesen Sport so einzigartig.
Jetzt aber zum Herzstück – unserem Tag:
Es war der 5. April 2025, ein ganz gewöhnlicher Samstagnachmittag – dachten wir zumindest. Doch manchmal entstehen aus spontanen Ideen die schönsten Geschichten. Ohne große Vorbereitung, einfach aus Lust am Tun, haben Mischa v.d. Jack Bulls Hoeve und ich uns entschlossen, beim THS-Turnier unseres Vereins MV Recklinghausen zu starten. Zusammen mit zwei weiteren Hundeführern – bunt gemischt nach Alter, Charakter und Hunderasse – bildeten wir ein spontanes, aber hochmotiviertes Team.
Unsere Disziplin: der Combination Speed Cup (CSC).
Drei Teams, drei Hund-Mensch-Duos, drei Hindernisstrecken – ein Ziel: Tempo, Präzision und null Fehler. Im CSC zählt jede Sekunde, aber ebenso jeder Schritt. Denn für jedes falsche oder ausgelassene Hindernis hagelt es Strafpunkte. Und das bedeutet: Hochspannung von Anfang bis Ende.
Der Startschuss fiel – und wir waren dran. Herzklopfen. Konzentration. Und dann – los!
Unser Abschnitt begann mit einem Slalom, bei dem es auf perfekte Harmonie ankam. Kein Ziehen, kein Zögern – Mischa lief dicht an meiner Seite, schnell, fokussiert, aufmerksam. Wie aus einem Guss flitzten wir durch die Stangen. Jeder falsche Schritt hätte uns Zeit und Punkte gekostet. Aber wir waren voll da. Im Flow.
Dann wurde es sportlich
Ein 60 cm hoher Oxer, über den Mischa elegant hinwegflog – gefolgt von einer Wendung um eine Stange, noch ein Oxer – kein Problem für meine kleine Athletin! Die Hürden im CSC sind zwar höher als im Agility, aber Mischa zeigte sich unbeeindruckt. Kraftvoll. Sicher. Schnell.
Jetzt wurde es rasant: Die letzte Passage forderte Tempo pur. Kein Fuß-um-Fuß mehr – Mischa durfte vorspringen. Sie stürmte über die nächste Hürde, sprang kraftvoll über den Weitsprung, noch eine Hürde – und dann war das Ziel zum Greifen nah. Gemeinsam durch die Linie – geschafft!
Kaum waren wir durch, ging's für Team 2 los. Der Parcours: Hürde, Tunnel, Fass, Reifen, Dreisprung. Es war ein echtes Spektakel – rasant, fordernd, mitreißend.
Das letzte Team schloss den Lauf ab mit einer Hürde, einer kleinen Wand, einem Steg und erneut einer Hürde. Als sie durchs Ziel kamen, stoppte die Zeit – der CSC war komplett.
Und unser Ergebnis? Fehlerfrei.
Ein Lauf wie aus dem Bilderbuch. Mischa war fokussiert, kraftvoll, mit vollem Herzen dabei – und ich? Ich war einfach nur stolz.
Klar – eine Platzierung sprang für unser Team nicht heraus. Aber darum ging es uns gar nicht. Für uns war dieser Lauf ein Erlebnis, eine Erinnerung, ein Wiedersehen mit einer Sportart, die ich zuletzt 2008 mit unserer Hovawart-Hündin Hummel bestritten hatte – damals beim „Shorty“.
Nach all den Jahren war es ein wunderschönes Gefühl, wieder ins THS einzutauchen – auch wenn unser Herz weiterhin für Agility schlägt.
Was für ein Tag:
Mischa hat an diesem Tag alles gegeben – ohne spezielles THS-Training, ohne Vorlaufzeit – einfach mit Begeisterung, Vertrauen und Power. Sie hat einmal mehr gezeigt, was für ein sportliches Ausnahmetalent sie ist.
Danke, kleine Rakete – du hast gerockt!
Liebe Grüße,
Melanie Kapteinat & Mischa v.d. Jack Bulls Hoeve