Agility: Cue Imandra vom Kooikerbeis und die Weltmeisterschaft Agility 2018

Am 17. März war es soweit: Cue Imandra vom Kooikerbeis trat zum ersten mal zu der VDH Qualifikation zur FCI Weltmeisterschaft und der Qualifikation zur European Open Agility 2018 an. Von 67 Startern waren nur 2 Kooikerhondje bei Medium vertreten, der Großteil der startenden Hunde waren Shelties. Es gab für die WM-Qualifikationen insgesamt 8 Läufe an 4 Turniertagen, die besten 17 Plätze erlangten die Startberechtigung für die Finalläufe in Dortmund im Mai. Dort wurde dann ein Teil der Punkte aus den Vorläufen als Bonus übernommen, dann ging es in Dortmund um die Teilnahme bei der WM in Schweden. Nur 4 Teams in Medium erhielten dort die begehrten Tickets für Schweden.

Noch vor einem Jahr war uns gar nicht klar, dass Cue und ich so gut laufen, dass wir auf zur EO oder gar zur WM fahren könnten. Erst nach der Landesmeisterschaft wurden wir angesprochen, ob wir nicht schon alle Qualifikationen für die Bundessiegerprüfung (höchste DVG-Meisterschaft) hätten. Ein Blick in die Leistungsurkunde sagte uns: das passt! Dann die nächste Frage: wie sieht es mit der deutschen Meisterschaft (höchste Meisterschaft des VDH) aus? Für diese muss man auch bei der Bundessiegerprüfung gelaufen sein. Auch hier reichten die erlaufenen Ergebnisse. Dann die Frage: was ist denn mit den WM-Qualis…? Für diese benötigt man nicht nur die Teilnahme an der VDH-DM, sondern auch noch gute Laufergebnisse. Alles passte, es waren sogar mehr gute Läufe dabei, als gefordert. Also meldeten wir mutig zur WM-Quali. Ach, man kann mit den gleichen Läufen sich auch noch für die EO qualifizieren? OK, dann halt auch noch ein Häkchen für die Quali-Läufe zur EO.

Die ersten 4 Läufe wurden im Agilitypark in Mendig ausgetragen, je Tag gab es einen Lauf im sogenannten Agility und einen Lauf im Jumping (hierbei werden keine Kontaktzonengeräte eingesetzt).

Bevor es jedoch losging, hieß es erst einmal auf zur Meldestelle und die Leistungsurkunde abgeben, gültige Tollwutimpfung und den DVG-Mitgliedsausweis vorzeigen – das ist bei allen Turnieren so üblich. Da Cue jedoch zum ersten mal auf einer solchen Qualifikationsveranstaltung angetreten ist, musste hier nochmals die Höhe kontrolliert werden. Es wurde hierbei bestätigt, dass Cue unter 42,99 cm hoch ist, also wie bisher medium.

Am 17. März ging es früh morgens los, um pünktlich in Mendig zu sein. Schon bei der Ankunft wurde uns klar: hier läuft es irgendwie anders – ich war wohl viel zu früh da. Bei anderen Turnieren muss man früh genug da sein, um am Rand des Feldes noch sein Zelt aufstellen zu können. Hier in der Halle stellt man nur Hundebox und Faltstuhl auf, das geht schnell und braucht wenig Platz, also ist man wohl nicht so früh vor Ort. Außerdem war es wirklich bitter kalt in der Halle. Die ehemaligen Tennishallen komplett zu beheizen kostet anscheinend viel zu viel.

Die Parcours wurden dann von den Leistungsrichtern aufgebaut, jeder Starter hatte dann die Möglichkeit, sich den Parcours innerhalb von ca. 7 Minuten einzuprägen und die besten Laufwege für sich und den Hund zu finden. Danach wurde die Zeitmessanlage scharf geschaltet und die Starter gingen in aufsteigender Startnummer an den Start. Man merkte richtig, dass es hier um Leistung geht, der Spaß stand an zweiter Stelle. Für Cue war es auch das erste Turnier in einer Halle – Hallen kannte er bisher nur aus dem Wintertraining, wenn der Rasenplatz zu schlecht für Agility ist. Wie bei der VDH deutschen Meisterschaft wurden auch diese Läufe alle live im Internet übertragen.

Das erste Wochenende lief ganz gut für Cue, mit den 4 Läufen landete er auf Platz 7 für die WM und auf Platz 9 für die EO (8 Teams dürfen zur EO nach Österreich). Aber das war erst der Zwischenstand nach 2 Turniertagen, 2 weitere folgten im April.

Am 07. und 08. April ging es weiter im HSZ NRW (Wülfrath). Diese Halle war Cue wohl bekannt, trainiert er doch hier im Winter mit seinem Verein. Immerhin war es ein sehr schönes Frühlingswochenende, die Sonne schien und man konnte in kurzer Bekleidung in der Halle sitzen. Andere Sportler hatten mittlerweile auch mitbekommen, dass Cue gar nicht so schlecht läuft und auch während der Läufe mitgefiebert. So etwas baut ungemein auf – auch die Freunde und Bekannte, die über Whatsapp informiert wurden oder gar live zuschauten freuten sich mit.

Es fing durchwachsen an: ein Lauf mit Fehlern, der andere leider ohne Wertung. Somit rutschte Cue auf Platz 14 (sowohl WM als auch EO) ab.

Am nächsten Tag wurde nochmal alles gegeben, beide Läufe wurde mit Wertungen Heim gebracht, es wurde spannend. Das finale Ergebnis wurde erst mit der Siegerehrung bekannt gegeben, so dass noch gar nicht klar war, wer nach Österreich (EO) und wer nach Dortmund zum Finale der WM-Qualis durfte.

Zuerst wurden die 8 Läufer bekannt gegeben, die zur EO fahren durften – bei der EO dürfen auch nicht-VDH/FCI-Rassehunde antreten, bei der WM nur Rassehunde. Wurde hierbei also ein Rassehund aufgerufen, stand also fest, dass dieser dann auch in Dortmund starten durfte. Cue war hier schon mal nicht dabei – schade, also kein Kooikerhondje für Deutschland bei der EO. Allerdings sollten die ergatterten Punkte reichen, unter den besten 17 Rassehunden zu sein.

So war es auch. Cue landete auf den 9. Platz von 67 Teams. Somit war das selbst gesetzte Ziel schon mal erreicht: eines der 17 Team zu sein, die in Dortmund unter sich ausmachten, welche 4 besten nach Schweden dürfen.

Für Dortmund gab es einen sehr engen Zeitplan, schließlich fanden die Agilityläufe im Ehrenring statt, der auch für Vorführungen genutzt wurde. Noch bevor der Infostand des DCK besetzt war, waren Freitag, Samstag und Sonntag schon jeweils der erste Lauf vorbei, diese fanden noch vor 9:00 Uhr statt. Generell herrschte eine ganz andere Atmosphäre: große Leinwand mit live-Übertragung ins Internet, viele Helfer, die gut geschult alles im Griff hatten. Man merkte, dass es hier um wichtige Läufe ging. Zwischen den Läufen konnte man sich auf der Messe umschauen – die Rassehundausstellung der Kooikerhondje fand Samstag und Sonntag statt.

 

Der erste Lauf begann mit einem kleinen Frühstart von Cue, der im späteren Verlauf des Parcours dazu führte, dass es eine Verweigerung im Agility-Lauf gab. Im zweiten Lauf des Tages fiel eine Stange, in Kombination ergab dies Platz 8. Noch war also nichts verloren, auch wenn der Vorsprung der routinierteren Läufer, die schon mehrfach bei der Weltmeisterschaft dabei waren, recht groß war.

 

 

 

Doch damit war der Tag für Cue noch lange nicht vorbei – abends noch hatte Cue ein romantisches Date im heimischen Garten… Hier war Cue dann auch erfolgreich und beide Züchter könnten sich beruhigt ins Bett legen, weitere anstrengende Tage lagen vor ihnen.

Der zweite Tag in Dortmund fing leider mit einer Disqualifikation an (Cue sprang leider eine Hürde von der falschen Seite). Dafür war der Jumping-Lauf fehlerfrei. Leider fand zeitgleich zum Jumping auch die Ausstellung der Kooikerhondje statt. Nachmittags durfte Cue seine neue Liebe erneut sehen und tat das, was ein Deckrüde gerne macht. Wir sind gespannt, was 9 Wochen später das Ergebnis sein wird.

Am Sonntag hieß es dann nochmal früh aufstehen und alles zu geben – auch wenn die Chancen schon zu gering waren, unter die besten 4 Mannschaften in der Gesamtwertung zu kommen. Der A3 war (bis auf die Zeitfehler) fehlerfrei und wirklich gut.

Sehr schön für den letzten Lauf war, dass nun auch Unterstützung vom DCK unter den Zuschauern war! Es wurde gejubelt, angefeuert und geklatscht! Der letzte Lauf war einer der schönsten Läufe, sehr schnell und fehlerfrei!

 

Alles zusammen landete Cue in der Gesamtwertung im WM-Quali-Finale auf Platz 9. Dies ist ein fantastisches Ergebnis, wenn man bedenkt, dass es in Deutschland ca. 18.000 Hundesportler gibt und Cue somit in den TOP10 liegt! Den Mannschaften, die nach Schweden dürfen, drücken wir natürlich die Daumen und wünschen viel Erfolg!

Die Weltmeisterschaft 2019 wird in Finnland stattfinden, jetzt hat Cue schon wieder angefangen, die entsprechenden Qualifikationen für die Vorläufe zu erlaufen. Nach den Qualis ist vor den Qualis…

Ein Dank geht an alle, die uns unterstützt haben, dass wir überhaupt so weit gekommen sind. Es ist sehr schön, wenn man mitbekommt, wie andere mitfiebern und sich mit einem freuen.

DANKE!